unsere Presseerklärung vom 25.05.03 zu diesem Thema !

Die Wuhle trocknet aus – wo genau liegt das Problem? – Die Grüne Jugend klärt auf!

Die seit 1995 bekannte Schließung des Klärwerkes Falkenberg hat im Oktober 2002 begonnen und wurde im März 2003 beendet. Ca. 90% weniger Wasser werden fließen (Angabe von Dr. Riesbeck vom 16.10.02). Der „ursprüngliche, natürliche Zustand“ war vor dem Bau des Klärwerksableiters von der Rieselfelderwirtschaft (seit 1886) beeinflusst, dennoch ist das Vorhandensein des Klärwerksableiters, der mit dem teilweise auch vorhandenen Wuhlelauf konkurriert, ein weiterer Schritt weg vom natürlichen Zustand. Der Klärwerksableiter liegt tiefer als die Wuhle, er ist mit einer schwach durchlässigen Folie ausgelegt, darauf liegt eine Schotterschicht. Dies und sein schnurgerader Verlauf bis zur Spree machen ihn zum Kanal. Das in ihn eingeleitete Regenwasser wird weiterhin der Wuhle und dem gesamten Talraum entzogen und innerhalb von Stunden in die Spree geleitet. Zugleich ist es möglich, dass er infolge seiner, tiefer als die Wuhle liegenden, Sohle den Talraum nach dem Prinzip der Melioration entwässert und der Wuhle weiteres Wasser entzieht und den Grundwasserspiegel senkt. Die Folgen für Natur und Landschaft sind schwerwiegend und unabsehbar.

Von der lokalen Agenda wurde, durch Messungen des Landesgrundwasserdienstes und wasserchemische Untersuchungen, die Verbindung zwischen Wasserstand im Klärwerksableiter und dem Wasserstand des 1.Grundwasserleiters nachgewiesen. Der Wasserstand im Weidengrung hängt wiederrum maßgeblich vom Wasserstand dieses 1.Grundwasserleiters ab. Die Absenkung des Wasserspiegels im Klärwerksableiter hat bisher zu einer Absenkung des 1.Grundwasserspiegels um ca. 1m und damit zum Trockenfallen des Weidengrundes geführt. Da die bis jetzt vorliegenden Vorschläge (teilweise von 1999 (lokale Agenda)) bisher von der zuständigen Senatsverwaltung ignoriert wurden, läßt sich der aktuelle Zustand kurzfristig kaum ändern. Die aktuellen Planungen sehen die Prüfung der Vorschläg bis zum Herbst vor. Im folgenden sollen dann die Planungen durchgeführt werden, so dass hoffentlich im nächsten Frühjahr die dringend notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden können.

Stefan Ziller (info@buero-ziller.de)